THW Einsatz nach Sturm- und Unwetterschäden im Raum Alzenau

Nach dem schweren Unwetter, dass am Sonntagabend die Region Alzenau getroffen hat, werden auch am Montagmorgen danach die ganzen Ausmaße der Schäden nur langsam sichtbar. Über 550 Einsatzstellen waren in der Nacht durch Feuerwehr und THW aus der ganzen Region abzuarbeiten - auch der Technische Zug des THW Alzenau wurde alarmiert.

Kurz nach 18:00 Uhr hatte ein schwerer Hagel- und Regensturm vom Kreis Offenbach kommend eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Augenzeugen aus Alzenau berichteten, dass die Naturgewalten nur wenige Minuten wüteten. Man mag das kaum glauben, wenn man sich die Schäden am Wald zwischen Kahl und Alzenau am nächsten Morgen entlang der Alzenauer Straße ansieht.

Am Sonntagabend gegen 18:15 Uhr erfolgte die Alarmierung des Fachberaters des THW Alzenau durch die Leitstelle Untermain. Bereits kurze Zeit später wurde der Technische Zug des THW Alzenau und später auch des THW Aschaffenburg alarmiert.

Das Alzenauer THW rückte mit der 1. Bergungsgruppe gegen 19:30 Uhr aus, um sich zunächst an der Abschnittsführungsstelle der Feuerwehr Kahl zu melden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bahnlinien zwischen Aschaffenburg und Hanau sowie die Kahlgrundbahn bereits unterbrochen und viele Bundes- und Landstraßen unpassierbar. Auch die BAB 45 war zwischen Alzenau Nord und Mitte wegen umgestürzten Bäumen gesperrt, Fahrzeuge mit Insassen saßen in dem Bereich fest. All dies erschwerte es für die Einsatzkräfte nach erfolgter Alarmierung zusätzlich, sicher und zeitnah in die THW-Unterkunft zu gelangen und sich einsatzbereit zu machen.

Für das THW Alzenau wurde eine Einsatzstelle in der Freigerichter Str. in Kahl zugewiesen. Die 2. Bergungsgruppe und der Zugtrupp rücken nach, sodass die Abarbeitung der Einsatzstelle durch den 1. Technischen Zug erfolgte. Einige umgestürzte Bäume wurden beseitigt und mehrere Keller leer gepumpt.

Nach Abarbeitung dieser Einsatzstelle ging es zurück zur Abschnittsführungsstelle im Feuerwehrgerätehaus Kahl und von da aus zunächst zu einer Verpflegungsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes an der Walseehalle Kahl.

Bis nachts gegen 4:30 Uhr waren die Kräfte des THW Alzenau in Kahl und Alzenau im Einsatz. Insgesamt gab es über 550 Einsatzstellen. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr und des THW aus dem Landkreis Aschaffenburg wurde ein Zug aus dem benachbarten hessischen Landkreis Main-Kinzig zur Einsatzabarbeitung hinzugezogen.

Am Montag gegen 11:00 Uhr gab es die zweite Alarmierung für das THW Alzenau, dieses Mal durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn. In einer Rahmenvereinbarung ist in derartigen Schadenslagen die Unterstützung durch das THW geregelt. Der Technische Zug Alzenau war mit 14 Einsatzkräften und GKW 1 und 2 an der Bahnstrecke Aschaffenburg – Kahl in Höhe Kahl eingesetzt, um umgestürzte Bäume aus dem Gleisbett und den Oberleitungen zu entfernen. Um eine schnellere Einsatzabarbeitung zu gewährleisten, wurde durch den Fachberater eine Bergungsgruppe des OV Aschaffenburg nachalarmiert.

Gegen 15:30 Uhr war dieser Einsatz beendet und die Kräfte zurück in der Unterkunft Alzenau, um Fahrzeuge und Technik wieder einsatzbereit zu machen.

Das ganze Ausmaß der Schäden insbesondere am Wald, aber auch an vielen Gebäuden in und um Alzenau wird aber erst schrittweise bewusst.

Kurz vor Einsatzende kam eine Alzenauer Bürgerin in die Unterkunft des THW und gab einen kleinen Geschenkkorb mit Süßigkeiten ab. Mit dem Worten „Vielen Dank für die Unterstützung und die unermüdliche Arbeit, die Ihr leistet“ fanden zwei anstrengende Einsatztage ein Ende.

Thomas Barthel, Jeffry Morales THW Alzenau


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