THW Bayern: Das THW im Einsatz gegen das Coronavirus: Überregionale Zusammenarbeit ist im THW keine Besonderheit.

Das THW leistet seit Anfang März einen wichtigen Beitrag gegen das Coronavirus in Bayern: gestern waren 427 Helferinnen und Helfer aus 118 Dienststellen im Einsatz. Gestern wurden 678 Paletten mit Schutzausstattung transportiert. Kernaufgabe bleibt die Zentrallogistik für den Freistaat.

Wichtig für den Erfolg des gesamten Corona-Einsatzes ist auch die Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen des THW, die besonders in Krisenzeiten auch auf Bundesebene stattfindet, wie dieses Beispiel zeigt:

Die nördliche Oberpfalz galt als eine der "Hotspot-Regionen" in Bayern. Bei der besorgniserregenden Entwicklung der Corona-Ansteckungsrate wurde ein mobiles Labor des Bernhard-Nocht-Instituts aus Hamburg mobilisiert, um die Testkapazitäten der örtlichen Kliniken zu erhöhen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelhygiene (LGL) in Verbindung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) Bayern hatte nach einem Hilfeleistungsersuchen das Angebot eines mobilen Testlabors für die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab sowie die kreisfreie Stadt Weiden unterbreitet.

Die Entscheidung zur Verlegung der Ausstattung an das Klinikum Weiden wurde schnell getroffen. Das mobile Labor des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin war im Ausland -zuletzt in Afrika gegen das Ebola-Virus- zum Einsatz gekommen. Aufgrund der Dringlichkeit wurde auf die Transportkapazitäten des Technischen Hilfswerks (THW) zurückgegriffen. Der diensthabende THW-Fachberater des Ortsverbandes Weiden, Thomas Schiller, stellte den Kontakt zum Laborverantwortlichen und Institutsleiter her und klärte die notwendigen Schritte. Gleichzeitig stellte die FüGK Bayern den Hilfeleistungsantrag an den THW-Landesverband Bayern. Über die THW-Leitung in Bonn wurde der Kontakt zum THW-Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hergestellt.

Am 24.03.2020 erhielt der THW-Ortsverband Hamburg-Mitte den Einsatzauftrag für die Verlegung des mobilen Labors und dessen Mitarbeitern. In den Nachmittagsstunden des 25.03.2020 konnte der Transport starten. Während des gesamten Verlade- und Transportprozesses bestand regelmäßiger Kontakt zwischen der Transportkomponente und dem örtlichen THW-Fachberater in Weiden. Dieser kümmerte sich vor Ort um einen beheizten Lkw-Stellplatz für die Nacht sowie um eine Übernachtungsmöglichkeit für das Labor- und Logistik-Team.

Nach rund zehn Stunden Fahrt und einer kurzen Nachtruhe konnte bereits am Morgen des 26.03.2020 das Material in Weiden entladen und am Klinikum Weiden aufgebaut werden. Anschließend machten sich die THW-Einsatzkräfte aus Hamburg auf den Rückweg und das mobile Testlabor nahm am 27.03.2020 seinen Betrieb auf. Seitdem unterstützt das mobile Hamburger Labor mit einer Kapazität von über 100 Testungen pro Tag die örtlichen Kliniken. Teile des mobilen Testlabors befinden sich noch vor Ort: Das Klinikum Weiden greift immer noch auf diese zusätzlichen Testkapazitäten zurück.

In einem Monat sollen planmäßig auch die restlichen Komponenten des Labors zurück nach Hamburg transportiert werden. Das THW hat für die Rückführung bereits seine Hilfe angeboten.


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