THW Bayern: Das THW im Einsatz gegen das Coronavirus: Gestaltung der Dienste in Corona-Zeiten.

Das THW leistet seit Anfang März einen wichtigen Beitrag gegen das Coronavirus in Bayern: heute sind 374 Helferinnen und Helfer aus 108 Dienststellen im Einsatz.

Seit drei Wochen befindet sich das THW in einer Pandemiephase, die eine Wiederaufnahme von Diensten in den Unterkünften der Ortsverbände unter besonderen Hygienebedingungen ermöglicht. Die Beispiele aus unterschiedlichen Regionalbereichen zeigen, mit welcher Kreativität die Ortsverbände Online-Ausbildungen und Präsenz-Dienste gestaltet haben.

Im Ortsverband Regensburg werden den Helferinnen und Helfern Schutzmittel und Schutzkleidung bereitgestellt. Spender mit Desinfektionsmittel sind am Eingang der Unterkunft, ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) wird ebenfalls zur Verfügung gestellt und ist stets mitzuführen.

Im Regionalbereich Bamberg fanden zuletzt verschiedene Ausbildungsdienste über Online-Konferenzen statt. Im nächsten Schritt werden Bereichsausbildungen überarbeitet: Die Themenbereiche Sprechfunk, CBRN (chemisch, biologisch, radiologisch und nukleare) Gefahren oder auch die Psychosoziale Notfallversorgung werden künftig über die THW-Lernplattform ILIAS als Online-Schulung angeboten. Auch im Regionalbereich Karlstadt hat die Grundausbildungsgruppe des Ortsverbandes Obernburg die Bereichsausbildung CBRN-I auch auf virtuellem Wege absolviert.

Im Ortsverband Lohr haben sich die Teilnehmer und der Bereichsausbilder Andreas Stahl von Zuhause in den Konferenzraum des Onlinesystems eingeloggt. Der Ausbilder hat online die Möglichkeit wie bisher seine Präsentationsinhalte mit den Teilnehmenden zu teilen und durch Bild und Ton die Schulung interaktiv zu gestalten. Am ersten Ausbildungsdienst in der Unterkunft des Ortsverbandes Lohr konnten vier Kleingruppen gleichzeitig mit der Ausbildung beginnen. Dank des schönen Wetters, war es möglich, die gesamte Außenfläche des Ortsverbandes zu nutzen und somit die Mindestabstände problemlos einzuhalten. Die Veränderungen im Ausbildungsablauf sieht man hier gleich zu Beginn des Dienstes: Jede Einsatzkraft, die das Gelände betritt, desinfiziert ihre Hände an der Desinfektionsstation, die direkt im Eingang zum Unterkunftsgebäude steht. Die Gänge werden immer von nur einer Person begangen. Die Bergungsgruppe des Ortsverbandes Lohr hat den ersten Präsenz-Dienst genutzt, um sich mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) auseinanderzusetzen. Es wurde ein Konstruktionsplan zur Errichtung einer Dekontaminationsschleuse für Fahrzeuge erstellt. Hierzu haben die Helferinnen und Helfer das gesamte Gerüstmaterial aus den Transportboxen abgeladen und auf Vollständigkeit überprüft. Die neue Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung hat sich mit der Thematik Notunterbringung beschäftigt. Gerade auch in der Corona-Lage war das Errichten von Notunterkünften zum Beispiel für Hilfskrankenhäuser, in denen erkrankte Personen behandelt werden können, von Relevanz.

Im Ortsverband Neustadt a.d. Aisch üben die Gruppen am Wochenende im Zwei-Wochen-Rhythmus in der Unterkunft. Die praktische Ausbildung findet stets im Freien statt und unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Die Theorieausbildung wird unter der Woche per Videokonferenz vorab angeboten. Die digitalen Unterlagen der Theorieausbildung senden die Ausbilder den Helfern, im Nachgang als PDF- oder Powerpoint-Datei zu. Wichtig war es den Ausbildern die Akzeptanz der "virtuellen" Dienste zu testen.

Im Regionalbereich Mühldorf greift der Ortsverband Ergolding zu ungewöhnlichen Maßnahmen in der Jugendarbeit, um mit den Junghelferinnen und Junghelfern in Kontakt zu bleiben. Anfang Mai fand ein Videochat zwischen der Ausbildungsbeauftragten und der Minigruppe statt. Im Zuge dieser Videokonferenz wurde den Kindern ein abwechslungsreiches Programm geboten: Mit Unterstützung durch Geschwisterkinder aus der Jugendgruppe erlernten die Mitglieder der Minigruppe das Binden eines Wurfknotens. Doch nicht nur typische THW-Themen waren Gegenstand der Gruppenstunde. Traditionell wird im Ortsverband Ergolding zum Muttertag in der Minigruppe ein eigenes Geschenk gebastelt. Diesmal gab die Ausbildungsbeauftragte den Kindern Tipps, wie sie auf einfache Art ein Präsent herstellen können. So wurde eine Vase aus TetraPak oder ein Mund- und Nasenschutz aus einem Stück Stoff und zwei Haargummis hergestellt. Da die Resonanz nach dieser außergewöhnlichen Gruppenstunde positiv ausfiel, plant der Ortsverband Ergolding, dieses Format für eine weitere Gruppenstunde zu verwenden.

[Bild und TExt THW LV Bayern]


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